Freitag, 4. Juli 2008

Der "Gyrator" im line preamp 2008

Previous blog / Vorhergehender blog
Start blog

line level audio preamp-Einführung Lautstärkeregelung mit EF86
Der Gyrator im line pre 2008
unity gain inverter-Der Phaseninverter im pre 2008
Schematic explained, parts list -Beschreibung vom Signalteil des line pre 2008
power supply explained, Beschreibung vom Netzteil des line pre 2008



Die negative Gittervorspannung am Gitter 1 ändert nicht nur die Signalamplitude an der Anode. Mit der negativen Gittervorspannung stellt man den Anodenruhestrom ein und damit auch den Spannungsabfall am Arbeitswiderstand in der Anodenleitung. Bei geringer Gittervorspannung, also grosser Lautstärkeeinstellung, sinkt dann die Anodenspannung ab. Die dadurch hervorgerufene Dämpfung wirkt dann der Steuerung entgegen. Daher ist es vorteilhaft die Anodenspannung zu fixieren. Das ermöglicht es dann auch die folgenden Stufen galvanisch zu koppeln oder, wie beim line pre 2008, den Koppelkondensator am Ausgang grosszügig zu dimensionieren. Das funktioniert im Bild links mit einer Niederfrequenzdrossel deren Gleichstromwiderstand gering ist.


Der Wechselstromwiderstand dieser Drossel wird einem Parallelwiderstand auf den, für die gewünschte Verstärkungsziffer, erforderlichen Wert gebracht. Wesentlich weniger lineare Verzerrungen bietet die elektronische Nachbildung dieser Anordnung im Bild rechts. Diesen so genannten "Gyrator" bildet bei dem pre 2008 ein Triodensystem der ECC82.


Wie auch bei der so genannten "SRPP" Anordnung multipliziert die Triode als Widerstandsmultiplizierer den Wert des Widerstandes R ( 4K7Ω ) µ-fach kleinsignalmässig zwischen Anode und Katode der "Gyrator"-Triode. Nicht berücksichtigt ist bei dieser Näherung der differentielle Innenwiderstand [ri] der Triode den man, zu dem entsprechenden Ruhestrom, aus dem Ausgangskennlienienfeld der Triode ermitteln kann. Dieser addiert sich zu dem Wert µR des Widerstandsmultiplizierers. Bei kleinen Lautstärken und damit geringen Ruheströmen kann ri schnell relevant werden und der Lautstärkesteuerung entgegen wirken. Der Belastungswiderstand BL=100KΩ vermeidet dies. Er erzeugt einen Mindestruhestrom der unabhängig von der Lautstärkestellung dafür sorgt, dass ri << µR ist. Der Gleichspannungsabfall an der Katode hängt von der Gittergleichspannung ab die von einem Spannungsteiler gewonnen wird. Grossignalmässig arbeitet die "Gyratortriode" als Katodenfolger der den Spannungsteiler puffert.


Der dynamische Ausgangswiderstand des "Gyrators" beträgt ≈ ri der triode. Das liegt daran, dass der dynamische Innenwiderstand der Pentode sehr gross gegenüber R ist und damit kleinsignalmässig Gitter und Katode der Triode zusammen geschaltet sind. Der "Gyrator" ist deshalb zu hochohmig um den Lineausgang zu treiben, es wird ein Puffer beispielsweise in Form einer Koppeltriode oder eines Katodenfolgers benötigt. Im pre 2008 ist dem Gyrator ein Katodenfolger nachgeschaltet.

Überarbeitet am 7.Juli 2008

Der nächste blog erklärt die Eingangsschaltung mit der 6080.



Creative Commons License


This work is licensed under a
Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 2.0 Germany License.

Keine Kommentare: